durchziehen

durchziehen

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1durch|zie|hen ['dʊrçts̮i:ən], zog durch, durchgezogen:
1. <itr.; ist durch eine Gegend ziehen:
die Vögel ziehen hier [auf ihrem Weg in den Süden] jedes Jahr durch.
Syn.: durchkommen.
2. <tr.; hat durch etwas ziehen:
die Schnur [durch eine Schlaufe] durchziehen; ein Gummiband durch den ausgeleierten Hosenbund durchziehen.
3. <tr.; hat (ugs.) [trotz Hindernissen] ablaufen lassen, durchführen, zu Ende führen:
wir haben das Projekt, wie geplant, in zwei Monaten durchgezogen.
  2durch|zie|hen [dʊrç'ts̮i:ən], durchzog, durchzogen <tr.; hat:
sich in einer Linie, in Linien in einem Gebiet ausdehnen:
viele Flüsse durchziehen das Land; das Blatt ist von feinen Adern durchzogen.

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dụrch||zie|hen 〈V. 287
I 〈V. intr.; ist
1. ohne Aufenthalt durchmarschieren
2. (in Scharen) vorbei-, dahinfliegen (Zugvögel)
3. \durchziehen lassen Durchzug machen, durch Zugluft lüften
II 〈V. tr.; hat
1. etwas \durchziehen
1.1 durch etwas anderes hindurchziehen
1.2 ohne Unterbrechung ziehen (Linien)
2. eine Sache \durchziehen
2.1 〈umg.〉 sie unbedingt, ohne Verzögerungen zu Ende bringen
2.2 〈Drogenszene〉 Rauschmittel rauchen, inhalieren
● einen Joint \durchziehen; den Faden (durch ein Öhr) \durchziehen
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durch|zie|hen 〈V. tr. 287; hat
1. wandernd, fahrend durchqueren
3. sich hindurch erstrecken
4. durchdringen, sich vermischen mit
5. etwas mit etwas \durchziehen etwas durch etwas ziehen
● Flüsse und Eisenbahnlinien \durchziehen das Land; die Länder, Meere, Wälder \durchziehen; Hirsche, Rehe \durchziehen die Lichtung; ein süßer Duft durchzog das Zimmer; Stoff mit bunten Fäden \durchziehen; den Acker mit Furchen \durchziehen

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1dụrch|zie|hen <unr. V.>:
1. <hat> durch etw. ziehen:
ein Gummiband durch einen Hosenbund d.
2. <hat> gleichmäßig bis zum Anschlag ziehen:
ein Sägeblatt, ein Ruder [gut] d.
3. <hat> (ugs.) [trotz Hindernissen] ablaufen lassen, zu Ende führen:
ein Projekt d.
4. <ist> durch ein Gebiet ziehen:
Flüchtlinge sind [in Scharen] durchgezogen;
ein Gewitter zieht durch;
durchziehende Vögel.
5. <d. + sich; hat bis zum Ende in etw. zu verfolgen sein:
das Motiv zieht sich durch das ganze Stück durch.
6. <ist> (Kochkunst) (von Salaten, etw. Eingelegtem) eine Marinade o. Ä. einziehen lassen u. dadurch den gewünschten Geschmack erhalten:
der in Essig eingelegte Braten muss noch d.;
der Salat ist gut durchgezogen.
7. <hat> (vulg.) mit jmdm. Geschlechtsverkehr haben:
in dieser Zeit habe ich einige durchgezogen.
2durch|zie|hen <unr. V.; hat:
1. ein Gebiet o. Ä. in [ungeordneten] Gruppen kreuz u. quer durchstreifen od. durchqueren:
Karawanen durchziehen die Sahara.
2. jmdn. schneidend, ziehend 2durchdringen:
ein plötzlicher Schmerz durchzog ihn;
Ü (geh.:) eine Welle von Mitleid, Dankbarkeit durchzog sie.
3. linienförmig quer durch etw. verlaufen:
Flüsse durchziehen die Landschaft;
von blauen Adern durchzogener Marmor.
4. in etw. durchgängig enthalten sein:
dieses Motiv durchzieht das Alterswerk des Dichters;
diese Frage durchzieht das ganze Buch.

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durchziehen,
 
einen Voll- oder Hohlzylinder umformen zur Herstellung lang gestreckter Werkstücke, indem diese durch eine sich in Ziehrichtung verengende Werkzeugöffnung gezogen werden; z. B. Draht-, Stab- oder Rohrziehen. Beim Gleitziehen ist das Ziehwerkzeug ein Ziehring oder -stein, beim Walzziehen bilden zwei oder mehrere Walzen die Werkzeugöffnung.

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durch|zie|hen <unr. V.; hat: 1. ein Gebiet o. Ä. in [ungeordneten] Gruppen kreuz u. quer durchstreifen od. durchqueren: plündernde Horden durchzogen das Land; Karawanen durchziehen die Sahara. 2. jmdn. schneidend, ziehend durchdrịngen: ein plötzlicher Schmerz durchzog ihn; Ü (geh.) eine Welle von Mitleid, Dankbarkeit durchzog sie. 3. linienförmig quer durch etw. verlaufen: Flüsse durchziehen die Landschaft; ein von Schluchten durchzogenes Gebiet; von blauen Adern durchzogener Marmor. 4. in etw. durchgängig enthalten sein: dieses Motiv durchzieht das Alterswerk des Dichters; diese Frage durchzieht das ganze Buch; das Andenken an den protestantischen Geistlichen, dessen Kirchenlieder der Klang echter Poesie durchzieht (Berger, Augenblick 59).
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dụrch|zie|hen <unr. V.>: 1. durch etw. ziehen <hat>: die Schnur [durch eine Schlaufe] d.; ein Gummiband durch einen ausgeleierten Hosenbund d. 2. gleichmäßig bis zum Anschlag ziehen <hat>: ein Sägeblatt, ein Ruder [gut] d. 3. (ugs.) [trotz Hindernissen] ablaufen lassen, zu Ende führen <hat>: ein Projekt d.; Aber es gab kein Zurück mehr, ich musste die Tagung d., ganz gleich, was auch immer geschah (H. W. Richter, Etablissement 254); Zäh und zierlich hat sie auch an der Theodor-Heuss-Schule jeden Unterricht durchgezogen, jede Krise bestanden (Heim, Traumschiff 80). 4. durch ein Gebiet ziehen <ist>: Flüchtlinge sind [in Scharen] durchgezogen; Auch bei uns sind im Laufe der Jahrhunderte alle Typen ... durchgezogen (Danella, Hotel 305); ein Gewitter zieht durch; durchziehende Vogelschwärme. 5. <d. + sich> bis zum Ende in etw. zu verfolgen sein <hat>: das Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Stück durch. 6. (Kochk.) (von Salaten, etw. Eingelegtem) eine Marinade o. Ä. einziehen lassen u. dadurch den gewünschten Geschmack erhalten <ist>: der in Essig eingelegte Sauerbraten muss einige Tage d.; der Salat ist gut durchgezogen. 7. (vulg.) koitieren (b) <hat>: seit ich in Hamburg bin, hab ich allerhand durchgezogen, so fünfzehn, zwanzig Stück bestimmt (Schmidt, Strichjungengespräche 141); ∙ 8. durchhecheln (2) <hat>: Wir hatten uns kaum zurechtgesetzt, die Frauen sich bewillkommet ... und die Gesellschaft, die man erwartete, gehörig durchgezogen (Goethe, Werther I, 16. Junius).

Universal-Lexikon. 2012.

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